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Akupunktur

Zhen - Jiu ist der chinesische Begriff für Stechen und Brennen, was wir als Akupunktur bezeichnen und als Akupunktur begreifen. Diese Wissenschaft oder Kunst wurde in China entwickelt. Im asiatischen Raum bekam diese Kunst nach den jeweiligen geographischen Gegebenheiten ihre jeweilige Prägung. Die Akupunktur ist eine Behandlungsmethode, ich würde eine Kunst nennen, die annähernd 5000 Jahre alt ist und darin besteht, Nadeln in bestimmte Punkte der Haut zu setzen. Oder anders gesagt bestimmte Punkte der Haut auf verschiedene Weise zu stimulieren. Einige Autoren in den alten Büchern berichten über ein Ereignis, das den Anfang der Akupunktur festlegen soll: "Einige Jäger waren gerade auf der Jagd, als einer von ihnen von einem Speer getroffen wurde, dieser Jäger litt an Schmerzen im Bein, die als Folge der Verletzung verschwanden." Dieser Punkt ist heute als Kunlun, 60 Blase bekannt.

Für manche ist dies eine Reiztherapie, damit ist die Reaktionsfähigkeit des Körpers auf einen Reiz gemeint, für mich jedoch ist es mehr als das. Für viele ist die Akupunktur eine reine Schmerztherapie. Das liegt aber wohl an der mangelnden Information oder Erfahrung mit dieser großartigen Therapie. So sprechen viele von Meridianen, weil sie meinen, dass die Lage der Punkte sich auf "gedachten" Linien befinden. Ich persönlich ziehe es vor von Kanälen zu sprechen, weil sie für mich real sind. Durch falsche oder fehlende Informationen können viele Patienten und Therapeuten sich nicht vorstellen, dass die Akupunktur in der Lage ist, auf Störungen der inneren Organe einzuwirken. In der Zeit in der ich praktiziere, habe ich schon alles mögliche gesehen und behandelt. Wenn ich dabei an Grenzen gestoßen bin, lag es eher an meiner fehlenden Erfahrung, als an der Möglichkeit der Akupunktur. Eine Tonsillitis (Mandelentzündung) mit Akupunktur zu behandeln dürfte jedem Praktizierenden bekannt sein, aber eine Fehlfunktion der Bauchspeicheldrüse ist schon etwas schwerer vorstellbar. Trotzdem hat die Erfahrung mir gezeigt, dass es möglich ist. Eine Genesung der Haut nach einer Wunde wäre innerhalb des Vorstellbaren, aber die Vermeidung der Bildung einer Wulstnarbe ist schwer nachzuvollziehen.

Die Akupunktur kann auch diagnostisch angewendet werden. Zum Beispiel: Ein Patient wird durch eine Verletzung bewusstlos, die Zeichen sind jedoch undeutlich, ob eine Gehirnbeteiligung vorhanden ist oder nicht. In dem Fall kann uns die Akupunktur sehr hilfreich sein um weitere Maßnahmen zu treffen. Auf diese Weise kann man sie auch erfolgreich im Falle von drohendem Herzinfarkt einsetzen.

Die Akupunktur ist ein Eingriff von außen ins Innere des Körpers, um das Chi im Gleichgewicht zu halten, oder um dieses wieder ins Gleichgewicht zubringen. Krankheit kann man definieren als ein Ungleichgewicht des Qi (Chi). Dieser Zustand kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Sei es durch einen Missbrauch von Medikamenten, sei es durch Nebenwirkungen von langen Medikamenteneinnahmen, sei es durch verschiedene Umwelteinflüsse oder durch starke Gefühlsregungen die dieses Gleichgewicht stören können.

Natürlich ist damit auch die Ernährung gemeint. Das Gleichgewicht des Qi ist sowieso einem ständigen Kampf und einer neuen Regulierung ausgesetzt. Genauso wie starke Gemütsbewegungen Störungen verursachen können, kann die Akupunktur auch einen Einfluss auf die Gefühle der Menschen haben. Um das jeweilige Gleichgewicht herzustellen werden Punkte der betroffenen Kanäle stimuliert. Durch die Jahrtausende hat sich die Beschreibung der Akupunkturpunkte kaum geändert. Es sind im Laufe der Zeit einige Punkte hinzugekommen, die als Punkte außerhalb der Kanäle, mit einer begrenzten Funktion bekannt sind.

Es gibt verschiedene Methoden, um diese Akupunkturpunkte zu stimulieren. Da ist die Massage, sanft oder hart, mit allen Zwischenstufen die denkbar sind, da sind die Nadeln, einige verwenden verschiedene Lichtquellen in den verschiedensten Farben, andere benutzen homöopathische Mittel (sog. Homöosiniatrie); wiederum andere Elektroden. Aber allen ist der Zweck gemeinsam, das Gleichgewicht anzustreben. Die Erfahrung die ich gemacht habe ist, dass die Nadeln die wirksamsten Mittel sind um die Akupunkturpunkte zu stimulieren. Die Stimulation die durchgeführt wird, hat den Zweck, das innere "energetische" Ungleichgewicht auszugleichen. Diese Stimulation hat dementsprechend eine Wirkung auf den gesamten Organismus bzw. auf allen Ebenen des Körpers. So ist zu beobachten, das die Patienten Veränderungen im gesamten Körper merken können oder auch nicht. Dies ist eine Frage der Sensibilität des jeweiligen Patienten, besagt aber wenig über die Auswirkung der Akupunktur. Es ist üblich, das Patienten die beispielsweise wegen Rückenschmerzen kommen, plötzlich merken das auch lange bestehende andere Beschwerden z.B. Arrhythmie (unregelmäßige Herzschlagfolge) seltener werden, bis sie ganz verschwinden. Auch Blutbefunde, die zuvor jahrelang gleich schlecht ausfielen, können sich in kürzerer Zeit verbessern. Zuletzt kann ich noch versichern, dass die Nadelung bei richtig ausgeführte Technik in der Regel geringe Schmerzen verursachen. Das einzige was noch unangenehm sein kann ist das Auslösen des Te Chi Gefühls.

Name: Hp. Carlos Echeverria Bardales


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